Maasai ein stolzes Hirtenvolk in Kenia

 

 Enkang unser Maasaidorf Lalakirr

Maasaifrauen beim Bau neuer Kuhdunghütten.

Enkaji auf Maa

Das Enkang (Dorf) ist der Mittelpunkt des familiären und gesellschaftlichen Lebens der Maasai und der Versammlungsort des Ältestenrates.
Hier leben die Ältesten mit ihren Frauen und Kindern, mit einem kleinen Teil ihrer Rinder, ihren Ziegen, Schafen und den Eseln.
Die Ilmurran, die den Grossteil der Rinder hüten, leben nicht im Enkang, sondern ziehen mit den Herden von Weideplatz zu Weideplatz.
Ein Enkang besteht aus einer Anzahl kreisförmig angeordneter Hütten innerhalb einer Umzäunung aus Dornengestrüpp, die Raubtiere abhält und Schutz vor Grosswild bietet. Abends wird das Vieh in das Enkang zurückgetrieben, wo jede Familie ihre Tiere in eine eigene Umzäunung sperrt.
Am Tag verschmilzt die Umzäunung aus dornigen Akazienzweigen mit der umgebenden Landschaft, so dass das Enkang aus grösserer Entfernung nur schwer zu erkennen ist.
Abends dagegen, wenn sich jedes Geräusch in der Stille fortpflanzt, verrät das ständige Murmeln der Stimmen der Dorfbewohner nur ihren Aufenthaltsort.

Wo das Dorf errichtet werden soll, bestimmen die Ältesten. Bei der Auswahl ist die Weidemöglichkeit für das Vieh wichtig und natürlich auch die Nähe von Wasserstellen. Die älteste Frau des ranghöchsten Ältesten baut ihre Hütte etwas nördlich vom östlichsten Punkt des neuen Dorfes, wobei der Eingang nicht direkt auf die aufgehende Sonne zeigen darf. Dann errichtet die Zweitälteste Frau ihre Hütte südlich der ersten, und die übrigen Frauen folgen ihrem Beispiel in hierarchischer Reihenfolge und bauen ihre Hütten im Uhrzeigersinn, immer darauf bedacht, dass die Strahlen der auf- oder untergehenden Sonne nicht direkt auf den Eingang fallen.

Der Bau der Hütten ist Sache der Frauen, und die Hütte (enkaji) gehört der Frau, nicht dem Mann: Der Mann wohnt in der Hütte seiner Frau, ein Olmurrani besucht die Hütte seiner Mutter, und Kinder leben in der Hütte ihrer Mutter.
Die ovalen Hütten sind in der Regel nur 1,50m hoch und haben einen nicht weiter unterteilten Wohnraum von 3,50m Durchmesser.
Ihr Gerippe besteht aus elastischen Stäben, die in den Boden gerammt, oben zusammen gebogen und mit Streifen aus Rinde festgebunden werden. In dieses Skelett werden dünne Zweige und Blätter eingeflochten, und manchmal werden die Wände noch mit Tierhäuten oder Kuhdung bedeckt.
                                    Maasai Frauen bauen Hütten unter Aufsicht der Männer, um 1900

 

Die Dächer werden ebenfalls mit Kuhdung, mit Tierhäuten oder mit den Blättern des Bogenhanfs abgedichtet. Im Hochland mit seinen besseren Weidemöglichkeiten sind die Hütten stabiler und meist rechteckig statt oval. (siehe Bilder oben)
Eine Maasai-Hütte hat keine direkte Tür und wird abends mit Akzienschweigen verschlossen. Der niedrige schneckenförmige Eingang veranlasst, dass man sich bücken muss und sich bis zum Inneren des Hauses rantasten muss, da es sehr dunkel ist. Drinnen stehen unmittelbar gegenüber dem Eingang senkrecht, die ovalen Tragrahmen für die Esel und trennen Eingang und Innenraum voneinander. Die Feuerstelle mit 3 großen Steinen umschlossen, kommt gleich hinter dem Eingang.

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